Never waste a good crises - EMAS Awards verliehen

Geschäftsmodelle, die Nachhaltigkeit ignorieren, sind in Gefahr. Das Lebensministerium, die Johannes Kepler Universität, das Land Oberösterreich begrüßten knapp 140 Kongressteilnehmer in Linz unter dem Titel „Neue Chancen mit Umweltmanagement“. Das Lebensministerium verlieh auch die EMAS Awards.

Mit Hillary Clintons Zitat „Never waste a good crises” motivierte Dr. Franz Fischler zum Umbau unseres Wirtschaftssystems. Das amerikanische Modell der absoluten Dominanz des Kapitals habe ausgedient, die Zeit der Europäer sei gekommen. Die Zeit für eine ökosoziale Marktwirtschaft sei reif. Fischler: „Die Krise hat Europa stärker getroffen als man noch vor wenigen Wochen glaubte. Eine mögliche Konsumkrise und die sozialen Auswirkungen sind noch nicht absehbar. Hinzu kommt aber auch die ökologische Krise, der Klimawandel ist eine messbare Tatsache.“ Der Temperaturanstieg habe sich seit 1970 um 70% beschleunigt. „Wir brauchen daher ein europäisches Wirtschafts- und Sozialmodell.“ Der Lissaboner Vertrag böte hiezu bereits eine gute Grundlage. Schon heute seien in der EU deutlich mehr Beschäftigte in Eco Industrien beschäftigt als in der Automobilindustrie. Europa sei auch Weltmarktführer in Umwelttechnologien, noch. Fischler mahnte aber auch, diese Pole - Position nicht zu verspielen.

Wertschätzend, konsequent und innovativ
„Wachstum mit Verantwortung für die Gesellschaft und die Natur“ ist nicht nur ein Credo der Energie AG OÖ, sondern auch ein strategisches Erfolgskonzept wie DI Norbert Rechberger, Geschäftsführer der Energie AG OÖ Kraftwerke GmbH ausführte. Die Energie AG OÖ  Kraftwerke GmbH ist von der Quality Austria nach ISO 9001, ISO 14001 zertifiziert und nach EMAS begutachtet. Mit dem neu ereichtem GuD Kraftwerk in Timelkam konnte die Effizienz gegenüber dem Kraftwerk Timelkam II um 40% sowie die Kohlendioxidemissionen sogar um 60% gesenkt werden. Am Standort Timelkam wurde 2005 auch ein Biomassekraftwerk mit einer leistungsfähigen Fernwärmeauskoppelung zur Grundversorgung des Großraumes Timelkam-Vöcklabruck in Betrieb genommen. Einige Wasserkraftwerke seien in Planung. Erklärtes Ziel sei es, bis 2014 die Kohlendioxidemissionen aus der kalorischen Stromerzeugung um 55% bezogen auf Jahr 2000 zu reduzieren. Ein aktuelles Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Nutzung des Kohlendioxids aus Rauchgas zur Algenzucht. Als wesentliche Erfolgsfaktoren für Umweltmanagement nannte Rechberger ua die effiziente Ressourcennutzung, die zunehmende Nutzung erneuerbarerer Energieträger und die Wertschätzung der Mitarbeiter.

Kein Lippenbekenntnis – Senoplast, die Gemeinde Piesendorf und die Umwelt profitieren
DI Wilhelm Klepsch, Geschäftsführer der Senoplast Klepsch & Co GmbH gab ein klares und unbestrittenes Bekenntnis für die Umwelt ab. Senoplast ist von der Quality Austria nach ISO 9001 und ISO 14001 sowie nach EMAS begutachtet. Auch in der Krise werde an der konsequenten Umweltorientierung festgehalten. „Die Produktion bei der Senoplast umfasst auch die Kalandrierung und Kühlung der Kunststoffbahnen“, erklärte der Umweltmanager Siegfried Lackner. An dieser Stelle wird dem Prozess Wärme entzogen, gesammelt und im Winter die Heizung der Betriebsgebäude damit substituiert, der fehlende Wärmebedarf wird durch Fernwärme, von einem auf dem Senoplast Betriebsgelände neu errichteten Hackschnitzelwerk gedeckt. Das Heizwerk versorgt auch die Gemeinde Piesendorf mit 80 Haushalten und alle öffentlichen Gebäude. Lackner: „Der Clou im Konzept ist die Änderung der Wärmeflussrichtung im Sommer gegenüber dem Winter.“ Im Sommer gibt Senoplast wieder Wärme an die Gemeinde zurück und unterstütz damit die Warmwasserversorgung. Pro Jahr werden über 500.000 Liter Heizöl erspart. Durch zusätzliche Synergien in der Wartung und eine gesteigerte Lebensdauer der Pumpen und Ventile können über € 60.000,-- jährlich eingespart werden.

Wie verletzlich ist das Geschäftsmodell?
„Wie verletztlich ist das Geschäftsmodell?“ Diese zentrale Frage stellte Ao Univ. Prof. Dr. Wolfgang Wimmer vom Forschungsbereich Ecodesign der TU Wien. Knapper werdende Ölfördermengen sowie knappe Rohstoffe wie Indium oder hohe Rohstoffpreise beim Kupfer können das Geschäftsmodell in Gefahr bringen. Daher komme der ökointelligenten Gestaltung von Produkten zunehmend eine hohe Bedeutung zu. International gehen immer mehr Firmen auch dazu über, auf ihren Produkten die Produkt-Kohlendioxidbilanz darzustellen, sagte Wimmer. Philips Speech Processing – seit knapp 20 Jahren von der Quality Austria nach ISO 9001 zertifiziert - habe sich aufgrund einer Ausschreibung, die auf 9 kleingedruckten A4 Seiten Fragen stellte wie „Kennen Sie die globalen Umweltauswirkungen, die Ihr Produkt verursacht?“, aktiv auseinandergesetzt, sagte Gerhard Podhradsky, Director Program Management & Innovation bei Philips. „Wir haben uns intensiv mit den Umweltauswirkungen von der Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Nutzung und Entsorgung auseinandergesetzt und festgestellt, dass vor allem die Nutzungsphase umweltrelevant ist.“ Heute habe die neue Generation nur noch ein Achtel der Kohlendioxidäquivalente wie das Vorgängermodell. Der Nutzen für den Kunden liege darin, dass mit dem gleichen Satz an Batterien 5 Stunden länger diktiert werden könnte und sich bei Akkubetrieb sogar 600,-- sparen könnte. Philips liefert heute nicht nur das Diktiergerät aus, sondern bietet im Paket Akkus, Ladegeräte und Tablestand an und erzielt damit eine weitere Wertschöpfung. Durch das Konzept Design for Recycling komme man heute auch mit weniger Werkzeugen in der Produktion aus und habe geringere Produktionskosten. Philips hat heute für seine Produkte eine Environmental Product Declaration. Podhradsky: “Übrigens, die Ausschreibung haben wir auch gewonnen.“

EMAS Award geht an…
Das Lebensministerium zeichnete fünf Organisationen mit dem EMAS Preis 2008 und fünf Umweltmanager für besondere Umweltleistungen aus. Einsparungen an Energie, Reduktionen des Treibhausgases Kohlendioxid oder im Wasserverbrauch sowie die ökologische Bewertung von Lieferanten stehen im Mittelpunkt der Umweltprogramme der ausgezeichneten Organisationen. Ing. Wolfgang Hackenauer, Umweltexperte der Quality Austria: „Alle Beispiele zeigen deutlich: Umweltmanagement lohnt und rechnet sich. Selbst nach mehreren Jahren konsequenten Umweltschutzes werden neue Potentiale erkannt und genutzt.“ Erfolgreicher Umweltschutz ist keine Frage der Unternehmensgröße oder der Branche.

Die Berndorf Band GmbH setzt seit 2002 konsequent auf die Verbesserung des Umweltmanagements gemäß EMAS und wurde von der Quality Austria begutachtet. Als niederösterreichischer Traditionsbetrieb mit 254 Beschäftigten fertigt Berndorf Band endlose Metallbänder, die von den Kunden als Prozess- oder Transportbänder eingesetzt werden. Aus der Umwelterklärung geht klar hervor, dass der Ressourcenverbrauch effizienter gestaltet werden konnte. Damit gingen auch Kostenreduktionen einher.

Das Villacher Unternehmen Infineon Technologies Austria AG, Infineon Technologies Microelectronic Design Centers Austria GmbH wird mit dem EMAS-Preis  ausgezeichnet für die gelungene Integration von Arbeitssicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie für umfassende realisierte Maßnahmen im Energiemanagement. Nicht nur die Produktionsprozesse werden laufend optimiert, auch die Produkte selbst tragen durch gesteigerte Effizienz und Leistungsfähigkeit zum Energiesparen bei. Auch die Abfall- Entsorgungs- und Verwertungs-GmbH (AEVG) aus Graz wird mit dem EMAS Preis 2008 geehrt. Die AEVG entsorgte im Jahr 2008 172.000 Tonnen Abfall. Dabei ist es der AEGV gelungen, eine verbesserte Auslastung der Fahrten bei der Anlieferung zum Recyclingcenter – und dadurch eine CO2-Reduktion zu erzielen. Mit gutem Beispiel voran geht auch das Land Oberösterreich, Amt der OÖ. Landesregierung mit dem Amtsgebäude Promenade 37 in Linz. Seit Ende April 2009 ist das Otto-Wagner-Spital in Wien, eine Krankenanstalt mit 1135 Spitalsbetten und 239 Pflegebetten an EMAS beteiligt. Mit gewitzten Ideen wird Umweltschutz umgesetzt: sei es durch die Anschaffung von Dienstfahrrädern oder Elektromobilen, durch eine ökologische Ausrichtung der Beschaffung oder die Einbindung einer ebenfalls EMAS-validierten Wäscherei.

Im Rahmen der EMAS Konferenz überreichte DI Andreas Tschulik vom Lebensministerium auch erstmal die EMAS-Urkunde an das Unternehmen VIA Donau für die erfolgreiche Erstbegutachtung durch die Quality Austria.

Quality Austria
Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH (www.qualityaustria.com) ist nationaler Marktführer und Ansprechpartner in den Bereichen der Integrierten Managementsysteme und Branchenstandards betreffend Qualität, Umwelt und Sicherheit. Die Leistungen der Quality Austria reichen von der Aus- und Weiterbildung im Bereich internationaler Managementtrends, der Zertifizierung von Qualitäts- und Managementsystemen bis zur Vergabe des Austria Gütezeichens. Die Prämierung österreichischer Organisationen mit dem Staatspreis Unternehmensqualität erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend und der AFQM. Die Zusammenarbeit der Quality Austria mit IQNet, EOQ, EFQM und weiteren internationalen Organisationen sichert die Vermittlung von globalem Know-how und macht das Unternehmen zu einem kompetenten Partner. Weltweit kooperiert Quality Austria mit rund 100 Mitgliederorganisationen. Über 11.000 Organisationen in knapp 50 Ländern profitieren bereits davon. Quality Austria ist ein stabiler Faktor für wertvolle Synergien am Wirtschaftsstandort Österreich.

Information
Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH
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Mit besten Grüßen,
Iris Perfler
Marketing

Winners’ Conference und Preisverleihung Staatspreis Unternehmensqualität 2009
Am 01. Oktober 2009 finden in Wien in der WKO die Winners’ Conference und die Preisverleihung Staatspreis Unternehmensqualität 2009 statt.

1. Quality Austria Lebensmittel Forum
Am 21. Oktober 2009 findet im Hotel Steigenberger in Linz das 1. Quality Austria Lebensmittel Forum statt.

3. Quality Austria Gesundheits Forum
Am 11. November 2009 findet im Raiffeisen Forum in Wien das 3. Quality Austria Gesundheits Forum statt.