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Sehr geehrte AWEPA-Mitglieder,

Sehr geehrte LeserInnen unseres elektronischen Newsletters,

Nachstehend finden Sie die erste Ausgabe unseres elektronischen Newsletters im heurigen Jahr. Sie setzt sich wie gewohnt aus aktuellen Projektinformationen sowie allgemeinen Informationen aus dem Bereich der EZA zusammen.

Projektleiterin Jutta Kepplinger reiste Ende Dezember 2010 nach Mosambik, um mit den Projektpartnern  im mosambikanischen Parlament die für 2011 vorgesehenen Aktivitäten zu besprechen und zu planen.  Im aktuellen Newsletter finden sie dazu zwei Artikel. Mehr Details erhalten Sie im Printnewsletter, der voraussichtlich im April erscheinen wird.

Der international bekannte mosambikanische Künstler Malangatana verstarb Anfang des Jahres in Portugal. Wir zeichnen nochmals seinen Lebensweg nach.

Ein weiterer Bericht widmet sich dem aktuellen Dreijahresprogramm der Österreichischen Entwicklungspolitik. Im Kontext der geplanten Budgetkürzungen bis 2014 zeichnen sich Umstrukturierungen ab, besonders in der geographischen Ausrichtung der bilateralen österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.

Gleich in zwei Artikeln widmen wir uns dem Themenbereich Ernähungssicherheit, einerseits in Form einer Nachlese zu einer kürzlich vom VIDC organisierten Veranstaltung und andererseits im Rahmen der Buchpräsentation „Mordshunger“ des Diplomaten Jean Feyder.

Wir hoffen Sie finden die gebotenen Informationen abwechslungsreich und interessant und hoffen auf Ihre Unterstützung auch im heurigen Jahr!

Für das Nord-Süd Dialog Team

Mag.a Jutta Kepplinger
Projektleiterin

www.nordsued-dialog.org

Inhalt Newsletter Nr. 17/2011

Aktuelles

Gespräch mit dem Leiter der IT-Abteilung des mosambikanischen Parlaments

Seminar zur Korruptionsbekämpfung in Maputo

Abschied von mosambikanischem Künstler Malangatana
Neues Dreijahresprogramm der Österreichischen Entwicklungspolitik 2010-2012
VIDC-Veranstaltungsdokumentation: Ausgehungert !?
Bucherscheinung: Mordshunger von Jean Feyder


Veranstaltungen AWEPA International

EALA Workshop on Renewable Energy

Exchange visit of Mozambican MPs to the Finnish Parliament

Termine Österreich

Konzert: Vienna Marimba Tour January 2011

Vortrag und Diskussion: Migrant Women at Work

Fragen der Zeit: Politische und humanitäre Herausforderungen im Sudan

Aktuelles

Gespräch mit dem Leiter der IT-Abteilung des mosambikanischen Parlaments

Im Rahmen eines Projektbesuchs im mosambikanischen Parlament Mitte Dezember traf sich die Projektleiterin des Parlamentarischen Nord-Süd Dialogs, Jutta Kepplinger, auch mit dem Leiter der IT-Abteilung, Nildo Roberto.

Themenschwerpunkt waren die einerseits im Rahmen des Projekts im Sommer durchgeführten Reparaturen und Adaptionen des Parlamentsservers, aber auch die geplante Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung der IT-Strukturen im Parlament. Herr Roberto äußerte sich hoch erfreut über die erfolgte Adaption des Servers und versicherte Jutta Kepplinger, dass sich die Arbeitssituation für die Abgeordneten und MitarbeiterInnen seither wesentlich verbessert habe. Bezogen auf die Bildung einer IT-Arbeitsgruppe wurde als erster Schritt eine Kick Off Veranstaltung im Parlament im Frühjahr andiskutiert und erste Schritte vorbereitet.

Nähere Infos darüber erhalten Sie in einem unserer nächsten Newsletter.

Seminar zur Korruptionsbekämpfung in Maputo

In Zusammenarbeit mit UNDP veranstaltete das mosambikanische Parlament von 17. bis 18. Dezember im Konferenzzentrum Joaquim Chissano ein Seminar zum Thema Korruptionsbekämpfung.

Unter dem Vorsitz des in Mosambik hoch angesehenen Abgeordneten Dr. Eneas Comiche, dem ehemaligen Bürgermeister von Maputo und nunmehrigen Vorsitzenden des Budget- und Planungsausschusses diskutierten die Abgeordneten mit mosambikanischen WissenschafterInnen, NGO VertreterInnen und JournalistInnen nicht nur Möglichkeiten der Korruptionsbekämpfung. Besondere Aufmerksamkeit wurde vor allem auch den Themenbereichen Korruptionsprävention durch Reformen im öffentlichen Sektor, Qualität der Gesetzgebung sowie Stellung der Medien gewidmet. 

Dr. Comiche betonte in seiner Schlussrede die Wichtigkeit des Themas und versicherte den Anwesenden, dass sich das Parlament in Zukunft verstärkt dem Thema widmen wird, da Korruptionsbekämpfung vor allem auch eine zentrale Aufgabe des Parlaments sei

Abschied von mosambikanischem Künstler Malangatana
Am 05. Jänner 2011 verlor Mosambik mit Malangatana Valente Ngwenya einen der international bekanntesten und einflussreichsten zeitgenössischen Künstler des Landes.  Im Alter von 74 Jahren verstarb der unter seinem Vornamen Malangatana berühmt gewordene Maler, Bildhauer und Dichter in Portugal.

Malangatana wurde 1936 im Dorf Matlana im Süden Mosambiks geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. 1959 konnte er erstmals einige seiner Werke ausstellen, bereits zwei Jahre später im Alter von 25 Jahren hatte Malangatana seine erste Einzelausstellung in Maputo und 1963 veröffentlichte er seine ersten Gedichte.

In den 1960er Jahren schloss sich Malangatana der antikolonialen Widerstandsbewegung an, wurde vom portugiesischen Geheimdienst verhaftet und für 18 Monate inhaftiert. 1971 gelang es ihm dennoch im Rahmen eines Stipendiums in Portugal Bildhauerei und Keramik zu studieren, von wo er 1974 nach Mosambik zurückkehrte. Nach der Unabhängigkeit des Landes 1975 trat Malangatana der Regierungspartei FRELIMO bei und engagierte sich politisch aktiv in der Jugend- und Volksbildung. Er war zudem einer der Begründer der Mosambikanischen Friedensbewegung und von 1990 bis 1994  Abgeordneter für die FRELIMO im mosambikanischen Parlament.

Malangatana zählte zu den wenigen afrikanischen KünstlerInnen, denen es gelang von ihrem Heimatland ausgehend internationale Bekanntheit zu erlangen. Er hatte Einzelausstellungen in zahlreichen Ländern Afrikas, Europas und Asiens sowie in Nord- und Südamerika.  Zahlreiche seiner kraftvollen Wandmalereien prägen heute öffentliche Gebäude in Mosambik sowie anderer afrikanischer Staaten.

Für seine Arbeit und sein politisches Engagement erhielt Malangatana im Laufe seines Lebens zahlreiche Auszeichnungen, darunter einen Ehrendoktortitel der Universität von Évora/Portugal sowie die Ernennung zum "Künstler für den Frieden" durch die UNESCO.
Neues Dreijahresprogramm der Österreichischen Entwicklungspolitik 2010-2012
Im Dreijahresprogramm der Österreichischen Entwicklungspolitik werden die zentralen entwicklungspolitischen Positionen und strategischen Rahmenbedingungen der österreichischen Entwicklungszusammen-arbeit (OEZA) definiert. Seine Fortschreibung wird jährlich vom BMeiA erstellt und dient als Basis für das Arbeitsprogramm der Austrian Development Agency (ADA).
 
Das aktuelle Dreijahresprogramm wurde im Dezember 2010 vom Ministerrat zur Kenntnis genommen und  vor dem Hintergrund der Budgetrahmengesetzgebung 2011 - 2014 erstellt, die auch dem BMeiA empfindliche Sparziele vorgibt und eine Kürzung der programmierbaren Mittel der ADA um knapp ein Drittel bis 2014 vorsieht. Die Bundesregierung hält weiterhin an den Zielen der Vereinten Nationen und der Europäischen Union im Rahmen der internationalen Entwicklungspolitik fest, wobei im Dreijahresprogramm eingeräumt wird, die Steigerung der öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen (ODA) auf 0,7% bis 2015 nicht zeitgerecht erreichen zu können.
 
Weiter im Text ...
VIDC-Veranstaltungsdokumentation: Ausgehungert !?
Was haben Spekulation auf Rohstoffe, "Land Grabbing" und Handelspolitik mit der Krise zu tun? - Antworten auf die globale Nahrungsmittelkrise

Die Veranstaltung wurde vom VIDC (Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation) organisiert und fand am 16. November 2010 im Albert-Schweitzer-Haus in Wien statt. Vor dem Hintergrund der letzten Nahrungsmittelkrise wurden im Rahmen der Veranstaltungen deren strukturellen Ursachen analysiert, wobei besonders auf Rohstoff-Spekulationen, handelsverzerrende Handels- und Subventionspolitik der Industrieländer und "Land Grabbing" eingegangen wurde.

Anuradha Mittal, Leiterin des Oakland Institute in Kalifornien, ging zu Beginn ihres Vortrags auf strukturelle Ursachen der Nahrungsmittelkrise ein, wie bspw. die Liberalisierung der Agrarmärkte oder die gesteigerte Nachfrage nach Agrotreibstoffen. Mittal hob hierbei Spekulationen auf Nahrungsmittel und die Zunahme des "Land Grabbing" als besondere Faktoren hervor. Bei letzterem handelt es sich um den Kauf oder das Pachten von Landfläche in einem Entwicklungsland durch ausländische Regierungen und Investoren, die primär für den Export produzieren.

Michelle Pressend, vom Economic Justice Network in Kapstadt, fokussierte sich in ihrem Vortrag auf Zusammenhänge zwischen Handel und Nahrungssicherheit. Auf Druck von Weltbank und IWF transformierten sich die Länder Afrikas sukzessive zu Exporteuren von Cash Crops in industrialisierte Märkte, wodurch die Ausrichtung der nationalen Ökonomien auf der Erzeugung von Produkten liegt, die keine Grundnahrungsmittel darstellen. Die Implementierung der Economic Partnership Agreements (EPAs) zwischen den AKP-Staaten und der EU würde nach Pressend zu einer weiteren Prekarisierung der afrikanischen Nahrungssituation führen und die Nahrungssouveränität weiter einschränken, da KleinbäuerInnen sowie auch größere ProduzentInnen der Konkurrenz durch hochsubventionierte Agrarprodukte aus der EU nicht gewachsen seien.

Eine umfassende Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier:

>>> Ausgehungert ?!

Einen Videomitschnitt der Veranstaltung finden Sie hier:

>>> Ausgehungert ?! (Video)
Bucherscheinung: Mordshunger von Jean Feyder

Wer profitiert vom Elend der armen Länder?

Nach einem Überblick über die Gründe der Ernährungskrise in Entwicklungsländern detailliert der ehemalige Direktor für Entwicklungszusammenarbeit in Luxemburg und Vertreter Luxemburgs bei der UNO und WTO in Genf Jean Feyder, wie mit einer Umorientierung der Entwicklungspolitik und Handelspolitik sowie einer angemessenen Regulierung der Agrarmärkte Hunger und Unterernährung in Entwicklungsländern eliminiert werden können. Unter Bezugnahme auf die völkerrechtliche Absicherung des Rechts auf Nahrung plädiert Feyder für Landreformen und Maßnahmen zur Ankurbelung der Lebensmittelproduktion.

Als Ursachen für den Nahrungsmittelmangel in den armen Ländern werden die unfairen Handelsbeziehungen, der rapide Schwund bäuerlicher Existenzen und das Geschäft multinationaler Konzerne mit dem Hunger identifiziert. Streng ins Gericht geht Feyder mit der Welthandelsorganisation, dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank, die eine für schwache Ökonomien feindliche Liberalisierung der Märkte vorantrieben.

Feyder fordert, den Entwicklungsländern zu erlauben, sich mit hohen Importzöllen gegen Konkurrenten wehren zu dürfen, bis vor allem der eigene Nahrungsmittelsektor wettbewerbsfähig geworden ist. Dies muss mit tiefgreifenden Reformen des internationalen Finanz- und Währungsregimes, Ausgleichszahlungen für die Anpassung ärmerer Länder an das sich verändernde Klima sowie mehr regionaler Integration für kleine Märkte ergänzt werden. 


Veranstaltungen AWEPA International

EALA Workshop on Renewable Energy

The EALA (East African Legislative Assembly) Agriculture, Tourism and Natural Resources Committee will organize a one day workshop on 5 February 2011 in Nairobi in which there will be presentations by a resource person in the area of Renewable energy and by other stakeholders from Partner States. These will be followed by an interactive discussion between parliamentarians and other Stakeholders, through a session of questions and answers. The Stakeholders from Ministries responsible for Energy will provide information on the policies in place in their countries and Parliamentarians will inform other Participants on their knowledge of laws prevailing in their respective countries.

Objectives:
  • To build the capacity of Members of Parliaments and other relevant stakeholders on the potential and current efforts in development of renewable energy sources throughout the EAC Region
  • To enlighten Members on existing instruments (policies, regulations  and Laws) governing the exploitation, use and development of renewable energy
  • To update Members on the EAC Master Plan(s) on Energy
Date: 5 February 2011
Place: Nairobi/Kenya

Further Information:

>>> EALA workshop
Exchange visit of Mozambican MPs to the Finnish Parliament
Members of the Mozambican Committee for Agriculture, Rural Development and Economic Activities and Services will visit the Eduskunta - the Finnish Parliamant in Helsinki - between the 7th and 9th of February. 

The Mozambican and the Finnish MPs will discuss among other topics legislative measures to counter the tendency to abandon the rural areas, legislative measures to facilitating agricultural activities or the usefulness of subsidised credits.

Date: 7 - 9 February 2011
Place: Eduskunta, Helsinki/Finland

Further Information:

>>> Exchange visit

Termine Österreich

Konzert: Vienna Marimba Tour January 2011
Es ist wieder so weit Education Africa und die Marimba-SchülerInnenband aus Südafrika sind im Rahmen der Education Africa International Arts & Culture Tours wieder in Wien zu Gast. Wir freuens uns über ein zahlreiches Kommen!

Zeit: Sonntag, 23. Jänner 2011, 14:00-14:45 Uhr
Ort: Wiener Eistraum, Rathausplatz, 1010 Wien

Zeit: Donnerstag, 27.Jänner 2011, 18:00-20:00 Uhr
Ort: Der Lions Club Wien – Marc Aurel, Amtshaus Hietzing/Großer Festsaal, Hietzinger Kai 1, 1130 Wien
Einlass: 17:30 Uhr

Zeit: Freitag, 28.Jänner 2011, 19:00-20:00 Uhr 
Ort: Grand Casino Baden / Bistró Restaurant, Kaiser-Franz-Ring 1, 2500 Baden
Einlass: ab 18:45

Bei den Events handelt es sich um offene Veranstaltungen. Aus organisatorischen Gründen, bitten wir um Anmeldung unter der folgenden Emailadresse: irene@educationafrica.org.

Weitere Informationen:

>>> Vienna Marimba Tour January 2011

Vortrag und Diskussion: Migrant Women at Work

Arbeitsmigration von Frauen zwischen Zwang und Selbstbestimmung

Die derzeit stattfindende wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Globalisierung beschleunigt vermehrte Migrationsbewegungen überall auf der Welt. Die Migration in die OECD-Länder (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) erfährt besonders große Beachtung, dabei ist die Süd-Süd-Migration gleichermaßen bedeutsam, da ein großer Teil der aus dem Globalen Süden stammenden MigrantInnen in anderen Entwicklungsländern lebt.

Weltweit gibt es schätzungsweise mehr als 210 Millionen MigrantInnen, ungefähr die Hälfte von ihnen (um die 105 Mio.) sind Frauen. Auch wenn es für Migration verschiedene Anlässe und Ursachen gibt, ist die durch enorme wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten in der Welt verursachte Arbeitsmigration ein Schlüsselthema. Frauen – und Migrantinnen ganz besonders – sind von wirtschaftlichen Umstrukturierungsprozessen in vielerlei Hinsicht betroffen.

Welche Auswirkungen haben die globalen wirtschaftlichen Entwicklungen tatsächlich auf Migrantinnen und deren Arbeitskontexte?

Begrüßung
:
Ingrid Moritz
(AK Wien)
Magda Seewald (VIDC)

Vorträge:
Andrea Spehar (Universität Göteborg) - Migration von Frauen im Kontext der Globalisierung
Bettina Haidinger (FORBA) - Widersprüchliche Klassenmobilität in transnationalen Betreuungszyklen
Faika Anna El-Nagashi (LEFÖ) - Sexarbeit und Migration: eine europäische Perspektive 

Moderation:
Gundi Dick (WIDE)

Die Veranstaltung findet in englischer und deutscher Sprache mit Simultanübersetzung statt.

Ort: C3 - Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien
Zeit: Donnerstag, 27. Jänner 2011, 18.00 - 20:30 Uhr

Weitere Informationen:

>>> VIDC

Fragen der Zeit: Politische und humanitäre Herausforderungen im Sudan

Podiumsdiskussion im Afro-Asiatischen Institut

Es diskutieren:
John Lukudu, Menschenrechtsaktivist, Südsudan
Abdalla Sharief, Vizepräsident des Verbandes der UNO-Korrespondenten Wien
Thomas Preindl, Nothilfekoordinator, Caritas Österreich

Moderation:
Sibylle Hamann

Zeit: Dienstag, 25. Jänner 2011, 19:00 Uhr
Ort: AAI Wien, Großer Saal, Türkenstraße 3, 1090 Wien

Weitere Informationen:

>>> AAI