Im Rahmen des 5. qualityaustria Lebensmittelforums übergab DI Alfred Greimel, Branchenmanager Lebensmittel der Quality Austria, den qualityaustria Award "20 Jahre ISO 9001 zertifiziert" an den Qualitäts-Pionier Rauch Fruchtsäfte, vertreten durch Dr. Walter Bänziger (siehe Bild). Passend dazu wurde auch bei den Vorträgen und in Alfred Greimels Quality Report deutlich, dass Qualität der wichtigste Erfolgsgarant für die Lebensmittelbranche bleibt. Die Zahl der Zertifizierungen steigt laufend - zuletzt je nach Standard um bis zu 27%.
Sehr geehrte Kunden und Interessenten!

Beim 5. qualityaustria Lebensmittelforum am 3. Oktober 2013 trafen sich die Top-Entscheider der Branche, um zu diskutieren, was die Branche aktuell bewegt. Renommierte Experten aus verschiedensten Bereichen gaben Einblicke und sprachen über Mitarbeiterführung, Energiemanagement, Lebensmittelsicherheit und vieles mehr. Während der Vorträge wurde deutlich: Qualität ist und bleibt ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg.

Der Tag bot neben vielen interessanten und impulsgebenden Vorträgen spannende Diskussionen und ließ Raum für den fachlichen Austausch. Hier kommen Sie zur Bildergalerie der Veranstaltung. Im Folgenden fassen wir den abwechslungsreichen Tag für Sie zusammen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Mit besten Grüßen,

Mag. (FH) Susanne Mudrak
Eventmanagement


Erlaubt oder verboten? Vertikale Preisdiskussionen zwischen Industrie und Handel
Rechtsanwalt Dr. Hanno Wollmann brachte die aktuelle Diskussion um Preisabsprachen auf den Punkt: Wo liegen die Grenzen von vertikalen Preisdiskussionen zwischen Handel und Industrie? Das Thema stößt derzeit auf großes Medienecho. In den Ermittlungen der Bundeswettbewerbsbehörde gegen SPAR ist es sogar zu Vorwürfen gekommen, dass die Behörde Spionagesoftware eingesetzt haben soll. Dabei sind vertikale Preisdiskussionen zwischen Industrie und Handel nicht das wichtigste Anliegen, mit dem sich das Kartellrecht zu befassen hat.

Menschen zum Projekterfolg führen
Mitarbeiterführung ist eine der Königsdisziplinen im Management. Dr. Walter Bänziger, Leiter des Segments Qualitätsmanagement der Rauch Gruppe, thematisierte in seinem Vortrag, wie man Menschen bewegt und sicher zum Erfolg führt. Grundvoraussetzung dafür ist, dass man ihre zentrale Rolle erkennt und danach handelt. Das funktioniert am besten in einem teamorientierten und hierarchieübergreifenden Ansatz. Oberstes Ziel ist die gemeinsame Optimierung von Prozessabläufen. Das kann nur realisiert werden, wenn die Potenziale von Mitarbeitern erfolgreich geborgen und die natürlichen Barrieren überwunden werden.
Energieeinsparungspotenzial mindestens 25%
DI Jürgen Fluch, Projektleiter am AEE - Institut für Nachhaltige Technologien, präsentierte eine aktuelle Studie zum Thema Energiemanagement. Das durchschnittliche Einspartungspotenzial beträgt laut Fluch durch Prozessoptimierungen bis zu 25% und unter Berücksichtigung von Wärmerückgewinnung bis zu 38%. Durch Erschließung von Solarenergie und durch die Nutzung weiterer Erneuerbarer Energien sind bis zu 60% an Energieeinsparungen möglich. Aus Sicht der Quality Austria ist die Energiemanagementnorm ISO 50001 bestens geeignet, die Energieplanung zu verbessern und die Energieeffizienz gezielt und systematisch zu steigern.
Wäre der Pferdefleischskandal zu verhindern gewesen?
Die Herausforderungen und Grenzen der Lebensmittelüberwachung lotete Dr. Christa Wentzel von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) aus. Dabei ging sie auf die Frage ein, ob Szenarien wie der Pferdefleischskandal zu verhindern sind. Das System der Lebensmittelkontrolle ist dreistufig. Die EU überprüft die relevanten nationalen Behörden, die ihrerseits die Lebensmittelunternehmen genau unter die Lupe nehmen. Aber auch die Eigenkontrolle der Lebensmittelunternehmen selbst ist wesentlich. Pro Jahr werden 40.000 Betriebskontrollen durch Behörden durchgeführt.
Lebensmittelsicherheit durch Monitoring und Kontrolle
DI Dr. Helmut Gaugitsch, Leiter der Abteilung Landnutzung und Biologische Sicherheit im Umweltbundesamt, spannte in seinem Vortrag den Bogen zur Produktkontrolle. Derzeit werde, so Gaugitsch, eine Zunahme der kritischen Stoffe in Produkten beobachtet, wobei die Liste der kritischen Stoffe schon sehr lang sei. Der Nutzen von Produktkontrollen liegt auf der Hand: Sie sind als Gewährleistung für Produktsicherheit unumgänglich und sie dienen der Überwachung von Gesetzen und Beschränkungen.

Listerien im Handel - Intensive Grundreinigung empfohlen
DI Peter Herbst, Leiter Hygiene Institutional der Firma Ecolab, berichtete über die Bedeutung des Bakteriums Listeria monocytogenes für die Lebensmittelsicherheit im Handel. Eine amerikanische Risikobeurteilung ergab, dass 83% der Erkrankungen in Verbindung standen mit Waren, die im Handel geschnitten wurden. Ca. 60% der Geschäfte wurden positiv auf Listerien getestet. Laut jüngsten Erhebungen in den USA endeten im Jahr 2011 16% der Listerien-Infektionen mit dem Tod.
Integrierte Managementsysteme fördern Rechtssicherheit, Zertifikate sind aber kein Persilschein
Eckehard Bauer, MSc, Prokurist Business Development der Quality Austria,referierte zum Thema Compliance, welche aufgrund der Komplexität des Themas ein Grundanliegen von Unternehmen darstellt. Der Schlüssel liegt im systematischen Management der Risken bzw. im konkreten Fall des Rechtsmanagements. Der in den Managementnormen geforderte systematische Ansatz zwingt die Unternehmen in jedem Fall, eine klare Ist-Analyse durchzuführen, Ziele zu definieren, entsprechende passende Maßnahmen umzusetzen und durch interne Audits und Bewertungen der umgesetzten Präventions- und Korrektur-maßnahmen einen Prozess der ständigen Verbesserung sicherzustellen.
Regionalität und Authentizität als aktuelle Herausforderungen in der Rohstoffbeschaffung
In einer zunehmend globalisierten Wirtschaftswelt verdient die Rohstoffbeschaffung besondere Aufmerksamkeit. Mag. Rudolf Berger, Geschäftsführer von Fleischwaren Berger, beleuchtete diesen Aspekt mitreißend in seinem Beitrag. Konsumenten ist nicht nur wichtig, wo ein Schwein aufwächst, sondern was es frisst und woher das Futter kommt. Österreich ist, wie ganz Europa, von Eiweißimporten abhängig und führt bis zu 600.000 Tonnen jährlich ein. Fleischwaren Berger substituiert u.a. konsequent Soja aus Lateinamerika durch heimische Eiweißträger. Das Motto lautet: So nahe wie möglich. regional. optimal.
Seminar Food Defense – Umsetzung der Anforderungen in die Praxis
16. Oktober 2013, Wien
Seminar Krisenmanagement und -prävention in der Lebensmittelindustrie
06. November 2013, Wien
qualityaustria Winners‘ Conference und Preisverleihung 2013
22. Oktober 2013
Wien