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Sehr geehrte AWEPA-Mitglieder, |
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Sehr geehrte LeserInnen unseres elektronischen Newsletters,
"Von effektiver Hilfe zu einer Ko-operation für effektive Entwicklung" lautet eine der Überschriften des Busan Abschlusspapieres. Es wird weiters darauf hingewiesen, dass die eigenen Einnahmen eine größere Rolle bei der Finanzierung der Entwicklung eines Staates spielen müssen. Diesem Ansatz kann man natürlich nur zustimmen. Die Wirtschaft und Wirtschaftstreibenden als Motor für Entwicklung werden dabei stark in den Vordergrund gestellt.
Das setzt jedoch voraus, dass es den Beteiligten nicht nur um einseitige Gewinne auf Kosten der anderen geht, sondern faire Partnerschaften entstehen, von denen auch die Länder im Süden profitieren.
Bei seinem Besuch im österreichischen Parlament wies Abg. José Katuphá, der Sprecher des Hauptausschusses des mosambikanischen Parlaments, darauf hin, dass bei Verhandlungen mit internationalen Konzernen über Schürfrechte, Landnutzung, etc. oft ein bitterer Nachgeschmack bleibt, da diese versuchen, die leider oft noch mangelnden Kenntnisse des Verhandlungsteams auf mosambikanischer Seite auszunutzen und dieses "über den Tisch zu ziehen". Bezugnehmend auf das Thema Korruptionsbekämpfung machte Hon. Katuphá zudem darauf aufmerksam, dass nur dort Geld angenommen werden kann, wo es angeboten wird. Mehr zum Besuch des mosambikanischen Abgeordneten finden sie im Newsletter.
Ebenfalls mit dem Themenbereich Wirtschaft und Entwicklung setzte sich die AWEPA Sektion bei der Präsentation der Studie "Bilateraler Investitionsschutz: Analyse des österreichischen Mustertextes" auseinander. Es wurde die Frage diskutiert, wie sichergestellt werden kann, dass sich auch Akteure des Privatsektors internationalen Regeln und Standards verpflichtet fühlen.
Um Investitionen in eine nachhaltige Entwicklung geht es der Austrian Development Agency (ADA). Auf die Präsentation ihrer OEZA-Infobox am 29.Februar in der Säulenhalle möchten wir Sie daher an dieser Stelle hinweisen.
Wir hoffen, wie immer auf Ihr Interesse und Ihre Teilnahme an unseren Aktivitäten!
Für das Nord-Süd Dialog Team,
Mag.a Jutta Kepplinger
Projektleiterin
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Inhalt |
Newsletter Nr.27/2012 |
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Aktuelles:
Arbeitsbesuch des mosambikanischen Abgeordneten Hon. José Katuphá |
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 Im Rahmen des Projekts "Parlamentarischer Nord-Süd Dialog" werden im Laufe des Jahres 2012 mehrere Aktivitäten zur Stärkung der Kapazitäten des mosambikanischen Parlaments stattfinden. ExpertInnen aus dem österreichischen Parlament werden in Maputo thematische Trainings und Workshops für Abgeordnete und MitarbeiterInnen des mosambikanischen Parlaments in den Bereichen IT und Öffentlichkeitsarbeit sowie für den Petitions-ausschuss abhalten.
Um die Inhalte und den Ablauf der Trainings zu konkretisieren und diese gemäß den Vorstellungen und Bedürfnissen des mosambikanischen Parlaments auszurichten, besuchte Abg. José Katuphá, Sprecher des Ständigen Ausschuss im mosambikanischen Parlament, gemeinsam mit dem Parlamentsmitarbeiter Herrn Luis Dava, für vier Tage das österreichische Parlament.
Mehrere Arbeitstreffen standen auf dem Programm
Mit Thomas Holzinger, Leiter der Abteilung Veranstaltungen und BesucherInnen im österreichischen Parlament, wurden Inhalt und Aufbau des im März in Maputo stattfindenden Trainings-Workshop im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ausgearbeitet. Des Weiteren tauschte sich Hon. Katuphá mit Günther Schefbeck, Leiter der Abteilung Dokumentation, Archiv und Statistik, und João Viegas vom Global Centre on ICT in Rom, über die zukünftige IT-Strategie für das mosambikanische Parlament aus und gemeinsam wurde die Agenda für einen diesbezüglichen Workshop in Maputo festgelegt. Das Training für den Petitionsausschuss wurde im Rahmen eines Arbeitstreffens mit den VolksanwältInnen Peter Kostelka und Gertrude Brinek konkretisiert, die das in Wien ansässige International Ombudsman Institute (I.O.I.) vertreten.
Daneben nahmen Hon. Kathupá und Herr Dava im Rahmen ihres Aufenthalts an einer Sitzung der AWEPA-Sektion Österreich teil und trafen mit NR-Präsidentin Barbara Prammer und mit Botschafterin Brigitte Öppinger-Walchshofer, Geschäftsführerin der Austrian Development Agency, zusammen.
Bericht auf der Website des I.O.I zum Besuch aus dem mosambikanischen Parlament:
>>> I.O.I - Visit from the Mozambican Parliament
Bilder des Besuchs von Hon. José Kathupá und Herrn Luis Dava finden Sie auf unserer Website:
>>> www.nordsued-dialog.org
Foto: (c) Parlamentsdirektion/Bildagentur Zolles KG/Mike Renz |
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Nationalrat diskutiert Außen- und Europapolitischen Bericht |
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Im Rahmen der Sitzung des Nationalrats am 18. Jänner 2012 wurde der vorliegende Außen- und Europapolitische Bericht 2010 diskutiert. Die Redner lobten vor allem die Arbeit Österreichs im UN-Sicherheitsrat und das Engagement für den Schutz der Zivilbevölkerung in Krisengebieten. Der Bericht wurde schließlich mehrheitlich zur Kenntnis genommen.
Im Zentrum der Diskussion stand im Rahmen eines Antrags der FPÖ betreffend einer Reduktion des Personalstandes der Austrian Development Agency (ADA) auch die österreichische Entwicklungszusammenarbeit:
Abgeordneter Johannes HÜBNER (F) wies darauf hin, dass bei der ADA die Verwaltung einen Großteil der Mittel selbst verbrauche. Es gebe einen ständig wachsenden Personalstand, ohne dass es einen entsprechenden Arbeitsnachweis gebe. Entwicklungshilfe sollte effizient geleistet werden, ohne dass man dabei einen überdimensionierten Verwaltungsapparat finanziere.
Abgeordneter Franz GLASER (V) kündigte an, dass die ADA bereits auf die Entwicklung der Mittelhöhe reagiere und ihren Beschäftigtenstand von derzeit 128 auf künftig 99 reduzieren werde. Den Freiheitlichen warf der Redner vor, zwar offiziell die ADA zu kritisieren, in Wirklichkeit aber Kritik an der Idee der Entwicklungszusammenarbeit als solcher zu üben. Zufrieden zeigte sich Glaser mit dem Umstand, dass man in Sachen EZA auf dem richtigen Weg sei.
Abgeordneter Gerhard HUBER (B) unterstrich die prinzipielle Bedeutung von EZA, meinte aber einschränkend, es gehe dabei um das Wie. Die Gesellschaft habe ein Recht darauf, dass die diesbezüglichen Gelder vernünftig eingesetzt würden, sodass man die Chance habe, dass die entsprechenden Mittel auch einmal ins heimische Budget zurückfließen könnten. Gerade hier bestehe seitens der ADA gravierender Verbesserungsbedarf. Zudem könne es nicht sein, dass bei Kürzung der Mittel der Verwaltungsapparat der ADA weiter aufgebläht werde. Eine Änderung dieser Politik sei unabdingbar, unterstrich Huber.
Abgeordnete Elisabeth HAKEL (S) sprach von einem sinnvollen Einsatz von Steuergeldern und effizienzsteigernden Maßnahmen im Rahmen einer echten Verwaltungsreform. Das gelte natürlich auch für die ADA, wo es darum gehe, die österreichische EZA auf einen europäischen Standard zu heben. Gerade dazu leiste die ADA einen wichtigen Beitrag, weshalb das Ansinnen der FPÖ kontraproduktiv sei. Dies umso mehr, als sich die ADA schon seit Jahren erfolgreich darum bemühe, auch mit knappen Mitteln effizient zu arbeiten.
Abgeordnete Judith SCHWENTNER (G) schloss an ihre Vorrednerin an und hielt den Antrag der FPÖ für verfehlt. Zudem hegte die Abgeordnete die Vermutung, dass das Interesse der FPÖ an der EZA eher gering entwickelt sei. Es werde bei der ADA ohnehin schon massiv eingespart, und zwar so sehr, dass sich die Frage stelle, ob die ADA ihre Arbeit überhaupt noch effizient leisten könne.
Die vollständige Zusammenfassung der Parlamentskorrespondenz über die Diskussion zum Außen- und Europapolitischen Bericht finden Sie hier:
>>> NR-Sitzung 18. Jänner 2012 - Eine außenpolitische Leistungsbilanz |
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AWEPA International:
AWEPA - AIID Aid Effectiveness Programme |
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Public Consultations in Iringa, Njombe, Kifanya, Ilambiloli and Mgama: ODA Oversight in Tanzania
From 15 to 19 September 2011, AWEPA implemented five public consultation activities in central Tanzania, together with programme partner, the Amsterdam Institute for International Development (AIID). Tanzania receives a significant part of its Official Development Assistance (ODA) via direct budget support, so the project examined national budgetary processes and expenditures as well as foreign aid. The public consultation took at three levels, the District Council (Iringa), Town Council (Njombe) and Village Council (Kifanya, Ilambiloli, Mgama).
Further Information:
>>> AWEPA: ODA oversight in Tanzania |
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Termine:
Diskussion: Wenn "richtige" Männer nicht mehr kämpfen |
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In Nachkriegsgesellschaften ist es wichtig, vielfältige und widersprüchliche Kriegserfahrungen von Burschen und Männern genauer zu analysieren, um die Gewaltakzeptanz und die verbreitete geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt zu beenden. Die Ansätze zur Gewaltüberwindung sind ein Schlüssel zu nachhaltigen Friedensprozessen, Geschlechtergerechtigkeit, sozialer Gerechtigkeit, Menschenrechten, Gesundheit und Demokratie. Aus diesem Grund ist die Überwindung kriegerischer Gewaltmuster eine Herausforderung für die Entwicklungszusammenarbeit. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Organisationen und innovative Ansätze, die an der Überwindung männlicher Gewaltmuster arbeiten, vorgestellt. Als Basis dient die neue VIDC-Studie zu kriegsgeprägter Männlichkeit und innovativen Gender-Projekten in diversen Nachkriegsländern.
Die VIDC Studie beschreibt die Ansätze unterschiedlicher UN-Organisationen und verschiedener NGOs in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südost-Europa. Zudem dokumentiert sie die Arbeit der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) in diesem Bereich. Der regionale Schwerpunkt ist Afrika. Es wird deutlich, dass viele Organisationen mit Männern und Burschen als Akteure der Veränderung arbeiten und häufig mit Frauen-, Kinderrechts- und HIV-Organisationen kooperieren. Diese Zusammenarbeit trägt dazu bei, die Organisationen als kritische Beobachter gegenüber staatlichen Institutionen zu stärken.
Begrüßung:
Nadja Schuster, VIDC – Wiener Institut
Am Podium:
Rita Schäfer, freiberufliche Beraterin
Präsentation der VIDC-Studie „Männer als Täter und Opfer in kriegerischen Konflikten - Innovative Projekte zur Überwindung männlicher Gewalt“
Dean Peacock, Sonke Gender Justice Network South Africa
Men as agents of change for gender equality and human rights
Ruth Seifert, Hochschule Regensburg
Bewaffnete Konflikte und Gender-Dynamiken
Moderatorin:
Sabine Mandl, Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte
Zeit: Dienstag, 31. Januar 2012, 18:00 – 21:00 Uhr
Ort: Albert Schweitzer Haus, Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien
Weitere Informationen:
>>> VIDC |
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Vortrag und Diskussion: Hände weg vom Land! |
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Landraub in Afrika und das Menschrecht auf Nahrung
Vortrag:
Brigitte Reisenberger (FIAN Österreich)
Im Anschluss:
Diskussion
Obwohl Millionen Menschen chronisch hungern, wird fruchtbares Land in Äthiopien, Uganda oder Kenia an ausländische InvestorInnen vergeben. Dieses Land Grabbing verletzt den Kern des Rechts auf Nahrung, indem es landlosen oder landknappen Gemeinschaften Acker- oder Weideflächen vorenthält oder gar entzieht.
Zirka ein Drittel der bäuerlichen Haushalte Äthiopiens bearbeitet weniger als einen halben Hektar Land. Diese Größe reicht nicht aus, um genügend Nahrung für einen durchschnittlichen Haushalt zu produzieren. Anstatt diesen Bevölkerungsgruppen Zugang zu mehr Land zu ermöglichen hat die äthiopische Regierung im Vorfeld der Hungerkrise finanzträchtigen InvestorInnen aus Indien oder Saudi Arabien allein in der Gambela-Region 1,1 Millionen Hektar fruchtbarstes Land angeboten. Riesige Flächen wurden der lokalen Bevölkerung bereits entrissen und zur exportorientierten Produktion von Reis, sowie Palmöl und Zuckerrohr zur Agrartreibstoffproduktion vergeben. Agrartreibstoffe fördern Land Grabbing. Die Europäische Union hat 2007 beschlossen, den Anteil der Agrartreibstoffe im Transportsektor kontinuierlich auszubauen. Das für ihre Beschlüsse benötigte Ackerland hat die EU jedoch nicht. So werden Ackerflächen in Ländern des globalen Südens ‚organisiert‘, um den Agrartreibstoff-Bedarf für die Quote zu decken. Tatsächlich soll ein Drittel aller Land Grabbing Deals weltweit auf Agrartreibstoffe zurückzuführen sein.
Zeit: Mittwoch, 8. Februar 2012, 19:00 - 21:00 Uhr
Ort: Wissensturm/Veranstaltungssaal E.09, Kärntnerstraße 26, 4020 Linz
Weitere Informationen:
>>> FIAN Österreich |
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Diskussion: Bildung im globalen Dorf |
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Herausforderungen an die Bildungspolitik durch Internationalisierung und Migration
Lesung, Vortrag und Diskussion mit Niki Glattauer (Buchautor und Lehrer), Margarita Langthaler (ÖFSE), Andreas Novy (Paulo Freire Zentrum, ÖFSE) u.a.
Bildung ist in Nord wie Süd großen Veränderungen unterworfen. Doch diese Mutationen werden kaum je zusammengenommen analysiert, sondern gelten als voneinander unabhängige Teile im großen Weltsystem: Die österreichische Bildungsdiskussion thematisiert mögliche Verbesserungen des Schulsystems, die Folgen der PISA-Studie und debattiert über die Frage der Integration von SchülerInnen mit migrantischem Hintergrund. Die entwicklungspolitische Bildungs-Diskussion sorgt sich um die mangelnde Qualität schulischer Angebote im Süden, debattiert über die Erreichung der Millenniums-Ziele ("Ziel 2: Grundschulausbildung für alle Kinder gewährleisten") oder analysiert die Rolle des globalen Bildungsmarktes. Die beiden Diskussionsstränge bleiben voneinander getrennt, als lebte die Menschheit auf zwei Planeten.
Die Veranstaltung "Bildung im globalen Dorf. Herausforderungen an die Bildungspolitik durch Internationalisierung und Migration" möchte diese Diskursstränge zusammenführen und ausloten, welches Lernpotential im Zusammendenken dieser Realitäten steckt. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass die beiden Aspekten des Schwerpunktthemas, "Bildung und globale Migration" und "Bildung und internationale Entwicklung", zusammengehören und ein Nachdenken über eine gemeinsame Welt in all ihren Widersprüchen und ihrer Fragmentiertheit darstellen.
Zeit: Dienstag, 13. März 2012, 18:00 Uhr
Ort: C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik, Sensengasse 3, 1090 Wien
Weitere Informationen:
>>> C3 - Centrum für Internationale Entwicklung |
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